Grundschule mit BauBuche Tragkonstruktion

Gemeinde Tamm, Deutschland

Als die Hohenstange-Grundschule in Tamm zur Ganztagsschule wurde, brauchte sie mehr Platz. Die mit der Planung des Erweiterungsbaus beauftragten k+h Architekten entschieden sich für eine nachhaltige und exponierte Tragkonstruktion aus BauBuche.

Beteiligte

Projekt informationen

Grundriss

Grundriss des Grundschul-Neubaus

Neben einer großzügigen Mensa, dem Herzstück des Neubaus, wurden Nebenräume sowie ein neuer Klassentrakt mit drei Unterrichtszimmern und einem Mehrzweckraum angeschlossen. Der Grundriss des Neubaus orientiert sich an der Topographie des Geländes, mit der Mensa im Zentrum des Schulhofes – sie stellt die Verbindung zwischen dem Bestand und dem Neubau her. Im nördlichen Bereich des Gebäudes befinden sich die Klassenräume, die der gerundeten Fassadenform folgen.

Materialwahl & Nachhaltigkeit

Schulflur

Die Tragkonstruktion der Rahmen und Dachtragwerke wurde in BauBuche realisiert, wobei die innen sichtbare enge Rasterung der Stützen und Träger ein besonderes Raumklima erzeugt. Neben BauBuche sind Beton und Kautschuk die dominierenden Materialien.

Der Gemeinde als Bauherr war es wichtig, nachhaltige Produkte für den Bau zu verwenden. Deswegen bestehen wesentliche Teile der Tragstruktur inkl. Fassade aus Holz bzw. Holzwerkstoffen.

Auch auf dem bepflanzten Flachdach setzt sich der grüne Gedanke wortwörtlich fort.

Fassadengestaltung & Wandkonstruktion

Wandaufbau mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade

Die Fassade orientiert sich an den innenliegenden BauBuche Stützen und wird durch die Anordnung der Tragstruktur geprägt. Zwischen Weißtanne-Blendprofilen ist eine senkrechte Holzlattenschalung mit unterschiedlichen Formaten eingebracht. Durch den umfassenden Einsatz von Holz und Holzwerkstoffen kommen auch in der Fassadengestaltung nachhaltige Materialien zum Einsatz. Durch die Segmentierung und die daraus entstehende Rippenstruktur entsteht ein organischer Gesamteindruck, der durch das Spiel von Licht und Schatten verstärkt wird.

Fassade

Zwischen den Skelettrippen aus BauBuche wurden Holzrahmenelemente eingeschoben. Zur Verringerung von Wärmebrücken wurde die gesamte Wandkonstruktion mit einer Holzweichfaserplatte 80 mm umhüllt.

Längsschnitt Wandanschluss des Dachtragwerks an die Wandkonstruktion

Dachtragwerk

Deckenansicht der Mensa

Für die Bauherrschaft stand zu Beginn der Planungen die einfache Transformierbarkeit des Gebäudes auf der Wunschliste, musste dann aber hintenangestellt werden: Aus finanziellen Gründen wurde das ursprünglich vorgesehene stützenfreie Rahmentragwerk vereinfacht zu einem strahlenförmigen Tragwerk aus Einfeldträgern und Stützen.

Dennoch sollte das Gebäude einen „Hallencharakter“ erhalten, der sich nun im Skelett-Tragwerk und der Materialwahl widerspiegelt. Anfangs waren die konstruktiven Elemente in BSH-Fichte vorgesehen, wurden dann aber aus statischen und optischen Gründen durch BauBuche ersetzt.

Neben der warmen Holzfarbe zeichnet sich BauBuche durch seine homogene Oberfläche (wenig Astlöcher und Fehlstellen) aus. Die Lamellen der Träger sind vom Boden aus sichtbar. So entsteht aus der Stützenansicht von der Schmalseite und der Trägerunterseite ein einheitliches Bild. Bei herkömmlichen BauBuche Trägern wäre die Lamellenstruktur an der Trägerseite zu erkennen – deswegen planten Architekten und Ingenieure die Tragstruktur aus verschraubten BauBuche Platten S, die die Furnierlagen auf der Trägerunterseite zeigen. Die Verbindungsmittel wurden bewusst nicht versteckt – im Gegenteil: Die schwarzen Schrauben kommen auf dem hellen Buchenholz besonders zur Geltung.

Die Hauptträger im Mensabereich überspannen ca. 17 m, im übrigen Gebäude werden Spannweiten von ca. 11 m erreicht. Nebenträger gibt es nur im Mensabereich, die dort strahlenförmig zwischen den Hauptträgern eingehängt sind und diesen zusätzlich fixieren.

Akustikdecke Lüftungsgeräte

Zwischen den Haupt- und Nebenträgern wurden Akustikelemente verbaut, hinter denen Teile der Haustechnik installiert wurden.

    Projektfotos

    „Der entscheidende Vorteil des Materials ist seine hohe Festigkeit. Bei anderen Projekten ziehen wir BauBuche nun als Ersatz für Stahlträger in Betracht und setzen den Holzwerkstoff auch dort ein, wo kleine Querschnitte gewünscht sind, die mit herkömmlichen Brettschichtholzelementen nicht erreicht werden können. Wir sehen ein großes Potenzial für BauBuche dort, wo Nadelträger und Hilfsträger notwendig sind und die Bauhöhe begrenzt ist. Auch für Holzbauunternehmen haben solche Lösungen viele Vorteile, da alle Arbeiten selbst ausgeführt werden können, Fugen und Anschlüsse relativ einfach hergestellt werden können und keine Brandschutzbeschichtung erforderlich ist. Außerdem lässt sich die BauBuche gut mit anderen Materialien kombinieren. Wenn die Verformung ein wichtiger Faktor ist, ist BauBuche jedoch nicht immer die beste Lösung."

    Jürgen Helber, Helber + Ruff

    Baustellenfotos

    Kontakt

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