Alle Details zum Bürogebäude von lattkearchitekten BDA:
Die hellen Holzoberflächen der Pfosten-Riegel-Konstruktion mit sichtbaren Stützen und Balkendecken prägen das Raumgefühl und schaffen eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Der Nutzer hat unterschiedlich große Raumzonen geschaffen, um den Anforderungen des Arbeitsplatzes gerecht zu werden. Die Trennwände und Wandpaneele aus Glas und weißen, blickdichten Oberflächen folgen der baulichen Gestaltung und ermöglichen auf subtile Weise den Sichtkontakt zwischen den angrenzenden Räumen. Der zwei Meter breite Balkon auf der Südseite bietet zusätzlichen Platz und schafft einen geschützten und attraktiven Außenbereich in unmittelbarer Nähe zum Park selbst. Der durch den Überhang entstehende Schatten verhindert die direkte Sonneneinstrahlung, so dass kein technischer Sonnenschutz erforderlich ist.
Augsburg, Walchstraße
2014-2015
3
lattkearchitekten BDA, Augsburg
bauart konstruktions GmbH, München
JETTER Ingenieur- und Service GmbH & Co. KG, Gersthofen
Gumpp & Maier GmbH
2.783 m²
465 m²
1.335 m²
4.690 m³
310.88 m²
20×152 mm
Hartwachsöl
Farbe Nummer 100
Verklebt auf Estrich
Die BauBuche-Rahmenkonstruktion der euregon AG wurde mit dem HolzBauPlus-Preis in der Kategorie Gewerbe-Neubau ausgezeichnet. Dieser renommierte Wettbewerb findet alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft statt und hat zum Ziel, nachhaltige Bauweisen und Materialien zu fördern. Herzlichen Glückwunsch!
Die Hauptständerkonstruktion bildet eine 5,1 m tiefe Raumzone auf der Nordseite und eine weitere auf der Südseite sowie einen 2,4 m breiten Mittelgang, in dessen abgehängter Decke die Hauptversorgung des Gebäudes für Lüftung, Heizung und Klimatisierung untergebracht ist. Vor der Säulenebene ist eine Pfosten-Riegel-Fassade mit Dreifachverglasung, ebenfalls aus BauBuche, angeordnet.
Stützenraster: | 5, 10 m; BauBuche GL70 (20/20 cm) |
Hauptträger: | BauBuche GL70 (20/40 cm) |
Sekundäres Balkengitter: | 85 cm; BauBuche GL70 (12/32 cm) |
Deckenplatte: | BauBuche Q (40 mm) |
BauBuche Bodenbelag: | 20 mm |
Zementestrich: | 54 mm |
Dämmplatte, weiche Holzfaser: | 40 mm |
Bituminöse Abdichtung: | 6 mm |
Bodenplatte aus Stahlbeton: | 180 mm |
PE-Folien-Trennschicht: | 0,4 mm |
Isolierung: | XPS80 mm |
Zementestrich: | 50 mm |
Dämmplatte, z. B. Isover Akustic EP: | 140 mm |
Gebundener Schotter: | 120 mm |
Platte BauBuche: | 40 mm |
Balken: | 120/320 mm |
Kies: | 16/32 mm |
EPDM-Dichtung, einlagig laminiert: | 1,55 mm |
Kegelförmige Isolierung EPS (20-240 mm): | 130 mm |
Isolierung PUR: | 120 mm |
Dampfsperre/Notfalldichtung: | 2 mm |
BauBuche Platte: | 40 mm |
Unterzüge: | 100/240 mm |
2x Gipskartonplatten: | 2x 12,5 mm |
OSB-Platte: | 315mm |
Zellulosefaserdämmung mit Holzpfosten 60/240 zwischen: | 240 mm |
Mit Paraffin behandelte Holzweichfaserplatte: | 35 mm |
Leisten 30/60: | Hinterlüftung 30/60 mm |
Holzschalung vertikal, beschichtet: | 21 mm |
Heizung: | Fernwärme |
Kühlung: | Grundwasserbrunnen |
Lüftungsanlage: | mit Wärmerückgewinnung |
Die Medien Führung erfolgt in der Mittelzone des Gebäudes.
Die schlanken BauBuche GL70-Balken im Mittelbereich mit einer Querschnittshöhe von nur 160 mm lassen genügend Platz, um alle Leitungen unter den Balken zu führen. Ein aufwändiges Zuschneiden der Balken ist nicht notwendig.
Die hohe Tragfähigkeit der BauBuche GL70 Balken ermöglicht eine besonders rationelle Konstruktion. Das zeigen Materialvergleiche mit herkömmlichem Brettschichtholz GL24h.
BauBuche GL70 | Glulam GL24h | |
Balken | B x H = 200 x 200 | B x H = 240 x 240 |
Balken 1. Stockwerk | B x H = 200 x 400 | B x H = 200 x 550 |
Balken 2. Stockwerk | B x H = 200 x 280 | B x H = 240 x 450 |
Bei dem Skelettbau kommen vergleichsweise einfache, gelenkige Anschlüsse zum Einsatz.
Rechts: Anschluss eines Nebenträgers. Links: Anschluss des kleineren Nebenträgers im Bereich des mittleren Bereichs.
Die hohen Stützenkräfte werden über 4 Dübel D = 20 mm aus der Stahlsorte S355 in die Unterzüge abgeleitet. Die Stützen werden durch konstruktive Maßnahmen der Holzbaufirma in ihrer Lage gesichert.
Wie ist Ihr erstes Holzbauprojekt mit BauBuche gelaufen?
Das Bürogebäude Eurogen war das erste Projekt, bei dem wir das neue Material BauBuche eingesetzt haben. Als ich die Projektleitung übernahm, war ich überrascht von den kleinen Querschnitten der Stützen und Balken. Und ich bin immer noch fasziniert, wie schlank Konstruktionen mit BauBuche sind. Das macht BauBuche meiner Meinung nach so besonders. Verarbeitung und Montage waren nicht ohne Komplikationen. Wir mussten einen internen Lernprozess durchlaufen. Trotzdem würden wir BauBuche auf jeden Fall wieder beauftragen. Und ich freue mich schon auf das nächste Projekt.
Welche Erfahrungen haben Sie bei dem Abbund der BauBuche gemacht?
Nachdem wir die ersten Balken geliefert bekommen hatten, fiel mir natürlich das hohe Eigengewicht auf. Die Dichte von BauBuche liegt bei 800 kg/m3 und das Material weist eine entsprechende Festigkeit auf. Wir schnitten die Balken auf unserer Hundegger K2 zu. Um die Fräser auf Kurs zu halten, mussten wir die Geschwindigkeit der Abbundmaschine auf die niedrigste Bahngeschwindigkeit einstellen. Das hat gut funktioniert.
Da alle Schraubenlöcher der BauBuche vorgebohrt werden müssen, hatten Sie eine Vielzahl von Bohrungen vorzunehmen. Wie hat das geklappt?
Wir haben die Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 6 mm im Wesentlichen von Hand hergestellt. Dafür waren Spiralbohrer sehr gut geeignet. Durch die große Härte der BauBuche wurden die Bohrer sehr schnell heiß. Deshalb arbeiteten die Kollegen immer mit mehreren Bohrern. Nach jedem gebohrten Loch wurde die Maschine gewechselt, damit der Bohrer abkühlen konnte. Alternativ können die Bohrer auch in einem Ölbad abgekühlt werden. Dies würde ich jedoch nicht empfehlen, da die Öltropfen das Holz schnell verschmutzen können. Im Vergleich zu Weichholz muss mit einem deutlich höheren Bohrerverschleiß gerechnet werden.
Empfehlung von Pollmeier: Das Bohren in BauBuche funktioniert problemlos mit vollgeschliffenen Bohrern (über die gesamte Bohrlänge geschliffen); z.B. FAMAG Holzspiralbohrer HSS-G lang.
Die BauBuche ist sehr feuchteempfindlich. Wie sind Sie damit umgegangen?
Das stimmt. Die Feuchtigkeitsempfindlichkeit ist das zentrale Thema bei der Montage von BauBuche. Wir haben die Taschen in den Hauptträgern mit einer Überbreite von 2 mm hergestellt, damit die Nebenträger auch dann noch problemlos hineinpassen, wenn sie sich leicht geweitet haben. Außerdem erhielten alle Stützen und Balken einen Feuchtigkeitsschutzanstrich (BauBuche-Lack von Koch und Schulte GmbH Co.KG). Beim Auftragen des BauBuche-Lacks sollte besonders auf die Stirnseiten geachtet werden. Die Balken wurden sorgfältig mit Leimholz gestapelt und in Folie eingewickelt, um den Feuchtigkeitsschutz während des Transports und auf der Baustelle zu gewährleisten.
Empfehlung von Pollmeier: BauBuche Varnish ist als Transport- und Montagschutzanstrich sehr zu empfehlen. Die aufzutragende Schichtstärke beträgt 120 ml/ m²; das entspricht einem Anstrich. Besondere zu beachten sind die Hirnholzbereiche – die Stirnflächen der Träger: Hier empfehlen wir 2 – 3 Anstriche mit BauBuche Varnish. Das ist insbesondere bei Stützen wichtig, da die horizontalen Stirnflächen einer besonders starken Bewitterung ausgesetzt seien können.
Wie hat die Montage geklappt?
Trotz des tagelangen Regens verlief die Montage der Balken und Stützen reibungslos. Der Schutzanstrich hat sich mehr als bewährt. Trotz der Lackierung haben wir die Konstruktion bei jedem Regen mit Planen abgedeckt. Die Deckenplatten BauBuche Q hingegen wurden vom Hersteller Pollmeier auf Maß geschnitten und unbehandelt direkt auf die Baustelle geliefert. Der Feuchtigkeitsschutz erwies sich hier als schwieriger: Wir haben vor Ort eine provisorische, regensichere Lagerbox für die Platten gebaut. Die Platten wurden nur an regenfreien Tagen montiert und unmittelbar nach der Verlegung mit einer Bitumenfolie (BauderTEC KSD Duo) vor der Witterung geschützt.
Hat es trotzdem Wasserflecken auf den Platten gegeben?
Ja, trotz unserer Bemühungen gab es noch ein paar Wasserflecken. Diese können mit Oxalsäure entfernt werden, was wir erfolgreich getan haben.
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