Die positiven Auswirkungen von Holz auf die Gesundheit
21.02.2023
Autor: Pollmeier Redaktion
Fotos: Pollmeier Redaktion

Holz fürs Herz

"Wood – according to scientists – evokes feelings of warmth and of being at one with nature."

Geführte Waldspaziergänge, Survivaltrainings, Waldkindergärten und sogar Managerseminare: Es hat den Anschein, als würden die Menschen ihren Sehnsuchtsort Wald gerade neu entdecken. Dabei haben Natur und Pflanzen nicht nur emotionale Auswirkungen auf den Menschen sondern beeinflussen nachweisbar Blutdruck, Stresslevel, Herzfrequenz und sogar die Verdauung. Höchste Zeit, diese Vorteile auch dort zu nutzen, wo wir uns die meiste Zeit aufhalten: In Innenräumen.

Weltweit beschäftigen sich Wissenschaftler mit den positiven Auswirkungen, die ein holzreiches Umfeld auf die menschliche Gesundheit hat. Den Grundstein für diese Forschungen legte der Umweltpsychologe Roger Ulrich 1984, als er bewies, dass Heilungsprozesse nach Operationen oder Krankheiten durch Aufenthalte im Grünen beschleunigt werden können. In den darauffolgenden Jahren wurden weitere Studien durchgeführt, die sich mit Pflanzen und natürlichen Materialien in Innenräumen beschäftigten und erste Zusammenhänge zum Stresslevel feststellen konnten.

2010 wies David Robert Fell an der University of British Columbia nach, dass Holz (und nicht Pflanzen) in Innenräumen unser sogenanntes sympathisches Nervensystem beeinflussen. Der „Sympathikus“ ist ein Teil des vegetativen Nervensystems und ist vor allem für die Leistungssteigerung des Organismus wie beispielsweise bei der Herztätigkeit, dem Blutdruck oder dem Stoffwechsel zuständig. Weitere Studien wie von Stephen Fraser (2011) bestätigen die Korrelation zwischen Holzumgebung und Gesundheit.

Blutdruck, Herzfrequenz und Stresslevel sinken – dafür steigen Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und sogar die Kreativität an. Außerdem werden die Verdauung, die natürliche Reparaturfunktion des Körpers und die Fähigkeit zur Erholung positiv beeinflusst.

Wie schnell diese Effekte zu spüren sind, hat Maximilian Moser vom Human Research Institut aus Klagenfurt mit seinem Schulexperiment gezeigt. Kinder verbringen im Schnitt zwischen 12.000 und 15.000 Stunden in Schulräumen – deswegen wollte Moser die optimalen Bedingungen in den Klassenräumen schaffen und kam auf einen eindeutigen Sieger: Holz. Für sein Experiment stattete er zwei Schulklassen mit herkömmlichen Baumaterialien aus und zwei weitere Klassen mit überwiegend massiven Holzwerkstoffen. Schon kurz nach Beginn des Schuljahres konnten deutliche Unterschiede zwischen den Klassen festgestellt werden: Die Herzfrequenz der Massivholzschüler hatte sich um bis zu sechs Schläge pro Minute reduziert, während der für die Erholung zuständige Vagustonus signifikant gestiegen war. So wurde das Stresslevel stark reduziert und die natürliche Regeneration des Körpers angeregt.

Nur wie genau kommen diese positiven Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zustande? Finale Antworten vermag (noch) keine dieser Studien geben; aber Moser und seine Kollegen vermuten die Ursachen in der Psychophysiologie – also der Lehre über den Zusammenhang zwischen psychischen Erlebnissen und den daraus resultierenden körperlichen Funktionen.

Holz – so erklären es die Wissenschaftler – strahlt „Wärme“ und „Natürlichkeit“ aus, was ein Gefühl der Geborgenheit und Entspannung erzeugt. Während sich viele Testreihen im Bereich der Innenausstattung mit Faktoren wie dem physikalischen Raumklima, Lärm, Luftqualität, Licht, Farben oder ergonomischen Aspekten beschäftigen, berücksichtigen wenige davon diese psychophysiologischen Auswirkungen – also der Frage: „Wie genau wirkt sich das eigentlich auf die Menschen und ihre Gesundheit aus?“

Dabei steckt in diesem Bereich großes Potential für die Optimierung alle Räume, in denen sich Menschen über einen längeren Zeitraum aufhalten: Wohnhäuser, Schulen, Arbeitsplätze, Hotelzimmer etc. Vor allem, wenn bereits negative Erfahrungen mit sogenannten Wohngiften gemacht wurden: Kopfschmerzen, Müdigkeit und sogar Hautausschläge können durch flüchtige organische Verbindungen (z.B. Lösungsmittel) verursacht werden, die in Kunststoffen, Möbeln, Teppichen, Wandfarben oder Reinigungsmitteln vorkommen.

Durch ein Umdenken in der Ausgestaltung der Innenräume mit natürlichen Materialien können nicht nur gesundheitliche Beschwerden vermieden sondern langfristig positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden eingewirkt werden.

Zwar ist das Potential von Holz und den unterschiedlichen Holzarten noch lange nicht in voller Tiefe erforscht, aber bereits jetzt wird deutlich, dass Holz unseren Alltag positiv verändert.

Im Gegensatz zu vielen anderen Rohstoffen wächst Holz noch dazu ständig nach und ist somit die Ressource, die uns aufgrund nachhaltiger Bewirtschaftung auch in der Zukunft unbegrenzt zur Verfügung stehen wird.

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