Neubau MIBA-Forum von Delugan Meissl
Das Kunden-, Innovations- und Lernzentrum der MIBA AG wurde im September 2017 eingeweiht. Der 4.600 m² große Neubau ergänzt den Stammsitz des weltweit tätigen Technologie-Unternehmens in Laakirchen, zwischen Salzburg und Linz. Arbeitsbereiche, Besprechungs- und Schulungsräume sind auf zwei Ebenen um einen Innenhof herum gruppiert. Das Erdgeschoss ist als Stahlbeton-Massivbau ausgeführt, die Büroetage darüber liegt direkt unter einer offenen Dachkonstruktion aus BauBuche. Ende 2017 wurde das Projekt mit dem Holzbaupreis Steiermark ausgezeichnet.
Hinweis:
Das beiliegende Bildmaterial darf unter Nennung von „Pollmeier“ und dem Fotograf „Daniel Hawelka“ zur Veröffentlichung verwendet werden. Bitte lassen Sie uns bei Verwendung einen Beleg zukommen.
Der Entwurf des Architekturbüros Delugan Meissl (Wien) transformiert die traditionelle Bauform des „Vierkanthofes“ zu einem zeitgemäßen Verwaltungsgebäude, das einerseits Austausch und Kommunikation, andererseits konzentriertes Arbeiten und Lernen ermöglicht. „Das MIBA-Forum ist eine Neuinterpretation des in Oberösterreich sehr verbreiteten Vierkanthofes“, erläuterte Architekt Roman Delugan anlässlich der Eröffnung. „Eine regional verankerte Bauform wurde gewählt, um den Anforderungen an das Gebäude als Begegnungs- und Kommunikationsstätte mit Anspruch auf Repräsentation eines weltweit tätigen Unternehmens gerecht zu werden.“
Besucher erreichen die neue MIBA-Zentrale nach einem Gang durch den kleinen Park, der am Rand des Firmengeländes neu angelegt wurde. Mit seinen umlaufenden, schmalen Fensterbändern auf Bodenhöhe sowie zwischen Erdgeschoss und Dach wirkt der an sich streng rechtwinklige Baukörper leicht und transparent. Das Dach selbst ist über dem westlichen Gebäudeteil, in dem sich ein Schulungsraum und das Foyer befinden, höher als auf der Ostseite. So ergibt sich eine ungewöhnliche Geometrie mit unterschiedlich geneigten Dachflächen.
Im Erdgeschoss befinden sich die eher öffentlichen Bereiche des Forums: Empfang, Gastronomie, Bibliothek und zahlreiche Besprechungsräume. Sie sind von der natürlich belichteten, repräsentativen „Ausstellungszone“ aus erreichbar, die um den gesamten Innenhof herum verläuft. Über eine freistehende Treppe gelangen die Mitarbeiter in die Büroetage. Durch die Zonierung dieses Obergeschosses mit Gruppenbüros sowie kleinen und großen Besprechungsräumen entstanden hier hochwertige Arbeitsbereiche, der Eindruck eines zugigen und lauten Großraumbüros wird elegant vermieden.
Die Dachkonstruktion aus BauBuche ist auf der Decke zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss aufgeständert und im gesamten Dachgeschoss sowie teilweise vom Erdgeschoss aus sichtbar. Die unbehandelt belassenenen Bauteile aus Furnierschichtholz prägen das Erscheinungsbild der Innenräume im MIBA-Forum.
Das Tragwerk wurde von den Architekten gemeinsam mit Bollinger + Grohmann Ingenieure (Wien) in einer komplexen 3D-Planung entwickelt. Dabei waren durch die ungewöhnliche Geometrie des Daches über 240 unterschiedliche Knotenpunkte erforderlich. Das Ergebnis überzeugt. „Die schlanken Bauteile und deren edle Oberfläche verleihen der Dachkonstruktion eine optische Leichtigkeit und erzeugen ein angenehmes Raumgefühl“ sagt Gerhard Gölles, Senior Project Manager bei Delugan Meissl Associated Architects. „Durch die hohen Festigkeitswerte der BauBuche konnten die Querschnitte der sichtbaren Tragwerksrahmen, Pfetten und Sparren im Vergleich zur Konstruktion mit herkömmlichem Fichten-Brettschichtholz um etwa 50 % reduziert werden.“
Projektdetails
Bauherr | MIBA AG |
Bauort | Dr. Mitterbauerstrasse 3, 4663 Laakirchen (Österreich) |
Architektur | Delugan Meissl Associated Architects |
Holzbauunternehmen | Lieb Bau Weiz GmbH & Co. KG |
Massivbaustatik | Bollinger Grohmann Ingenieure |
Holzbaustatik | Dipl.-Ing. Helmut Stingl |
Fotos | Daniel Hawelka |